Karai - authentisch indisches kochen
Die Gewürze
Die indische Küche ist weltweit bekannt für ihre delikaten, scharf gewürzten Speisen. Durch die große geografische Ausdehnung des Landes und wegen seiner zahlreichen kulturellen Einflüsse hat sich dort ein sehr abwechslungsreiches kulinarisches Angebot entwickelt. Kennzeichnend für all diese Speisen ist die besonders ausgewogene Komposition von Gewürzen.
Zu den Gewürzen zählen Wurzeln, Rinden und Samen, die entweder ganz, zerstoßen oder gemahlen verwendet werden. Kräuter sind meistens frische Blätter. Dazu kommen natürliche Würzmittel wie Salz, Zitronensaft, Joghurt, Sahne, Nüsse und trockenes Obst. Einige indische Gewürze (Kreuzkümmel, Kardamom, Koriander, Kurkuma, Bockshornklee, Zimt) geben den Speisen den besonderen Geschmack und fügen zudem reichhaltige Nährstoffe hinzu.
Der schöpferische Gebrauch ausgewählter, aromatischer Gewürze und Kräuter lässt den latenten Geschmack eines Gerichtes erst recht zur Geltung kommen und verleiht der indischen Kochkunst seinen einzigartigen Charakter. Nicht das starke Würzen ist für die appetitanregenden Schattierungen subtilen Geschmacks und Aromas verantwortlich, sondern die feinen Nuancen.
Die Dosierung beim Würzen ist keinen starren Regeln unterworfen, sondern richtet sich nach dem individuellen Geschmack. Obwohl indisches Essen immer gewürzt wird (manche Gerichte erfordern nur ein Gewürz, andere mehr als zehn), muss es nicht unbedingt scharf sein. Die Schärfe kommt von den Chilis, von denen Sie soviel oder sowenig verwenden können, wie Sie möchten. Sie können sie sogar ganz weglassen, und Ihr Essen wird immer noch schmackhaft und echt indisch sein.
In der westlichen Welt hat insbesondere das Currypulver Einzug in die heimische Küche gehalten. Allerdings handelt es sich dabei nicht um ein traditionelles indisches Gewürz. Die Gewürzmischung wurde während der Kolonialzeit speziell für die britischen Besatzer kreiert und von ihnen nach Europa eingeführt.
Asafoetida
Asafoetida gehört zu den wichtigsten Gewürzen Indiens.Es ist ein getrocknetes Gummiharz, das vom Milchsaft der Assantpflanze gewonnen wird, und welches einen einzigartigen und kräftigen Geschmack hat. Bereits in der alten römischen und byzantinischen Küche wurde Asafoetida verwendet. Unbehandelt riecht es penetrant unangenehm. Es wird vor allem in der vegetarischen Küche Indiens verwendet. Damit das Wahre Aroma entfaltet wird, sollte man das Asafoetida in Öl oder Ghee anbraten.
Handelsform: Asafoetida wird vor allem in gemahlener Form verwendet.
Heilkraft: wegen ihrer verdauungsfördernden Wirkung kommt Asafoetida heutzutage in der indischen und ayurvedischen Küche zum Einsatz.
Bockshornklee
Bockshornklee ist für viele vegetarische Gerichte unverzichtbar.
Es werden sowohl die Samen als Bestandteil von Currymischungen als auch die Blätter verwendet. Die länglichen, kleinen, gelblich-braunen Samen werden in der Regel trocken geröstet und dann gemahlen. Die Samen schmecken anregend bitter und werden deshalb meist in Öl angeröstet.
Handelsformen: Getrocknete Körner, ganz oder gemahlen, sowie das Kraut.
Heilkraft: In vielen sehr alten traditionellen Heilkünsten wie der indischen ist Bockshornklee eine wichtige Heilpflanze. Es: hilft bei Schmerzzuständen und Stoffwechselerkrankungen; schützt die Organe, insbesondere Leber, Nerven, Augen, Herz und Gefäße; ist ein Aphrodisiakum, und hilft bei Verdauungsproblemen.
Chili
Chili gibt es in verschiedenen Sorten mit den unterschiedlichsten Schärfegraden. Getrocknet oder frisch, grün oder rot, Chilis werden vielfältig genutzt in Indische Küche.
Handelsformen: Ganz oder gemahlen.Achtung: Die Schärfe ist vor allem in den Samen; wer es nicht so scharf mag entfernt diese. Beim Würzen sollten Sie vorsichtig testen wie viel Schärfe Ihnen schmeckt.
Heilkraft: Chilis: können die Stimmung heben, Pfunde schmelzen lassen, und können vor Krankheit schützen; sind super Antioxidantien; und haben entzündungshemmende Wirkungen.
Curryblätter
Curryblätter sind ein Kraut oder ein Gewürz, das sehr viele positive Wirkungen hat.
Sie schmecken scharf und aromatisch und sind oft benutzen in Currys (meistens Fisch und Gemuse, oder Chutneys) zum Würzen. Curryblätter entfalten nur frisch (bzw. frisch eingefroren) ihren vollen aromatisch-scharfen Geschmack. In Deutschland sind Curryblätter allerdings meist nur getrocknet erhältlich (ohne seine köstliches Aroma). In der Regel können die Blätter mitgegessen werden aber wer das nicht mag kann sie vor dem Essen herausfischen.
Handelsformen: Frisch (wenn verfügbar) oder trockene Blätter.
Heilkraft: Curryblätter: werden u.a. gegen Diabetes eingesetzt; helfen gegen Durchfall, Magenverstimmung, Übelkeit, Erbrechen und schlechten Appetit; helfen Fieber, Juckreiz und Hitzewallen zu reduzieren; und helfen mit Haarwachstum und gegen der Ergrauen der Haare.
Fenchelsamen
Fenchelsamen sind die getrockneten Früchte der Fenchelpflanze.
Das Aroma des Fenchels ist vielschichtig und vor allem angenehm süßlich. Fenchelsamen geben vornehmlich deftigen Gerichten eine besondere Note und sind in der indischen Küche sehr beliebt und verbreitet. Sie sind oft verwendet um Hülsenfrüchte, Gemüse und Lamm zu würzen. Auch werden sie häufig nach dem Essen als Mund-erfrischer oder als Digestif gegessen.
Handelsformen: Getrocknete Samenkörner, ganz oder gemahlen.
Heilkraft: Fenchelsamen: wirken entkrampfend bei Koliken, Verdauungsstörungen und Bauchweh; helfen bei der Milchbildung und damit Müttern beim Stillen; und sind super gegen Mundgeruch!
Garam Masala
Garam Masala ist eine Gewürzmischung aus verschiedene Gewürzen in Pulverform.Es bestehend (je nach Region) aus Zimt, Kardamom, Nelken, Kreuzkümmel, Pfefferkörner, Zimt und Muskatnuss. Nach ayurvedischer Heilkunde erhitzen diese Gewürzen den Körper. Aufgrund des starken Aromas verwendet man Garam Masala immer in kleinen Mengen und hauptsächlich für Fleischgerichte.
Ingwer
Ingwer ist ein vielseitiges Gewürz.
Es gibt als frisch, pulverisiert, eingelegt, kandiert, getrocknet oder als ätherisches Öl. In der Küche wird er hauptsächlich frisch und gemahlen verwendet. Er verleiht den Speisen eine angenehme Schärfe. Der Geruch des Ingwers ist aromatisch, der Geschmack brennend scharf und würzig. Er wird in den meisten indischen Gerichten verwendet.
Handelsformen: Frischer Ingwer in geriebener Form oder in feine Scheibchen geschnitten. Getrockneter Ingwer als Pulver.
Heilkraft: Ingwer: hilft bei Muskel- und Gelenkschmerzen, Übelkeit (durch Chemotherapie) und bei Magen-Darm-Beschwerden, Erkältung, Rheumakranken; wirkt wie ein Schmerzmittel; schützt die Augen, ist als Aphrodisiakum sehr begehrt, fördert die Durchblutung, und hat eine antibakterielle sowie virustatische Wirkung.
Kardamom
Beim Kardamom wird zwischen grünen und schwarzen Kapseln unterschieden.
Beide Arten werden als Gewürz verwendet, allerdings für unterschiedliche Speisen. Ganzen Kardamom kann man von Anfang an in einem Gericht mitschmoren, gemahlen dagegen besser erst am Ende dazugeben. Das Kardamom-Gewürz wird jeweils aus den Samen der Pflanze gewonnen. Rein geschmacklich ist Kardamom eine Mischung aus Ingwer, Zitrone und Eukalyptus. In den Samen sind ätherische Öle enthalten, die dem Gewürz sein typisches Aroma verleihen. Weil Kardamom erst drei Jahre nach dem ersten Einsetzen geerntet werden kann, zählt es neben Vanille und Safran zu den teuersten Gewürzen.
Handelsformen: Ganze Kapselfrüchte, Samenkörner oder gemahlen in Pulverform.
Heilkraft: Kardamom hilft gegen Mundgeruch, ist ein Stimmungsaufheller, macht schwer verdauliche Speisen bekömmlich, beruhigt gestressten Magen, und soll aphrodisierend sein!
Königskümmel
Königskümmel sind eines der populären Gewürze Indienskochkunst.
Diese Samen sind dunkel in der Farbe und haben ähnliches Äußeres zu Kreuzkümmel aber sind kleiner. Sie Schmacken ein bissen wie Thymian.
Handelsformen: Samen
Heilkraft: Königskümmel hilft bei Verdauungsproblemen oder Blähungen und sind super Antioxidantien.
Koriander
Das grüne Korianderkraut zählt zu den ältesten Küchenkräutern der Welt.
Seine Samen verleihen Speisen einen unverkennbaren Geschmack. Die hellbraunen Samen werden zum Würzen von herzhaften und süßen Speisen genutzt und oft mit Kreuzkümmel kombiniert. Die Blätter verleihen Currygerichten einen leicht pfeffrigen Geschmack.
Handelsformen: als grünes Kraut, ganze Samen oder gemahlen.
Heilkraft: Koriander hilft bei Magen-Darm-Beschwerden, antibiotikaresistenten Infektionen, und chronischen Entzündungskrankheiten.
Kreuzkümmel
Kreuzkümmel ist Bestandteil fast aller indischer Gerichte. Er wird ganz oder gemahlen verwendet und gibt Speisen eine pikante Note. Das besondere Aroma wird erst beim Rösten freigesetzt.
Handelsformen: Ganze Körner oder gemahlen als Pulver.
Heilkraft: Kreuzkümmel: wirkt sich positiv auf die Verdauung aus, hat einen besonders hohen Antioxidantienwert, hilft den Körper zu entgiften, ist sehr effektiv bei Atemproblemen wie Asthma und Bronchitis, ist ein guter Eisen-, Vitamin C- und Vitamin A –Lieferant, stärkt das Immunsystem, und hält den Blutzuckerspiegel stabil.